„Ein Workshop für Schüler und Studenten zur Berufswahl und Lebensplanung bringt wichtige Erkenntnisse und hilft bei der Entscheidungsfindung.
Das Ende der Schulzeit oder Studienzeit versetzt viele Schüler und Studenten unter Entscheidungsdruck. Was nun? Entscheidungen sind gefragt, aber was ist die richtige Entscheidung? Welche Ausbildung, welches Studium soll gewählt werden? Welcher Beruf hat Zukunft? Was passt überhaupt zu mir? Die gut gemeinten Ratschläge der Familie und von Freunden helfen nicht wirklich weiter und widersprechen sich häufig.
Die eigene Entscheidung können Christine Scharlau und Karin Brämisch-Meyer den Teilnehmern auch nicht abnehmen. Aber der von ihnen konzipierte Workshop zur Berufswahl und Lebensplanung bringt Licht ins Dunkel: Die Teilnehmer bestätigen, dass sie nach zwei arbeitsintensiven Tagen wichtige Erkenntnisse gewonnen haben und ihre nächsten Schritte Gestalt angenommen haben.
„Wenn Menschen im Einklang mit ihren Fähigkeiten und Neigungen arbeiten können, werden sie erfolgreicher sein“, so die Auffassung von Christine Scharlau und Karin Brämisch-Meyer. Deshalb helfen sie, eigenen Vorstellungen zu klären, Vorlieben, Stärken und Schwächen zu erkennen. So ebnen sie den Weg zu einer gut begründeten eigenen Entscheidung. Seit einem Jahr bieten die beiden Referentinnen für Schülern und Studenten ab 16 Jahren in ihrem Workshop Hilfe zur Selbsthilfe an. In kleinen Gruppen mit maximal 16 Teilnehmern erfahren die jungen Menschen, was ihnen im Leben wirklich wichtig ist und bereiten schon im Workshop systematisch ihre nächsten Schritte vor.
Schritt für Schritt
Im ersten Schritt entdecken die Teilnehmer spielerisch ihre Stärken, auf die sie sich in ihrem Leben schon verlassen konnten. Danach erhalten die Jugendlichen eine persönliche Auswertung zu einem Persönlichkeitsinventar, dem Myers-Briggs-Typen-Indikator. Dieses Inventar macht Grundzüge der Persönlichkeit erfahrbar. „Es ist für die jungen Menschen interessant zu erfahren, dass manche Menschen ganz anders funktionieren als sie selbst,“ erklärt Karin Brämisch-Meyer. Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Traumreise. Die Teilnehmer werden aufgefordert sich ihr Leben in zehn Jahren vorzustellen. Eine spielerische Erfahrung in der die jungen Menschen spüren welche Lebensbereiche für sie unverzichtbar, welche wünschenswert und welche weniger wichtig sind. Aus diesen Bausteinen erarbeiten die jungen Menschen Entscheidungsgrundlagen für ihre Berufswahl und beziehen dabei ihnen wichtige Lebensbereiche mit ein.
Handfeste Strategien, wie persönliche Ziele definiert und erreicht werden können, sichern die Übertragung des Gelernten für die nahe Zukunft. So sind die Teilnehmer gut gerüstet, ihre nächsten Schritte auf dem Weg zum Traumjob zu gehen und kommen vom Grübeln ins Handeln.
Konkrete Tipps der Trainerinnen, die selbst Mütter sind und ihre eigenen beruflichen Erfahrungen in Organisationen des Sozialbereichs, im universitären Feld und in der freien Wirtschaft gesammelt haben, runden zwei spannende und erkenntnisreiche Tage konzentrierter Arbeit ab.
Am Anfang steht eine solide Ausbildung
Gerade in der heutigen Zeit, in der auch das Berufsleben von häufigen Wechseln geprägt ist, steht eine solide Ausbildung am Anfang. Auf dieser Ausbildung kann dann nach Neigungen und Interessen aufgebaut werden. Die Arbeitsmarktprognosen sind nur eine wage Hilfe für den Blick auf die berufliche Zukunft der angehenden Studenten und Auszubildenden. Christine Scharlau weiß: „Man kommt da in den Schweinezyklus, wenn man sich nach dem aktuellen Bedarf richtet: Wenn die Ausbildungssysteme reagiert haben, sieht die Situation auf dem Markt schon wieder ganz anders aus.
Damit die Teilnehmer auch in der Zukunft Veränderungen im beruflichen Umfeld gestalten können, erhalten sie im Workshop umfangreiche Unterlagen und Werkzeuge, die sie immer wieder nutzen können.“
markt & wirtschaft in OWL, 7/2005